Klimawissen

Das Pariser Klimaabkommen

Zum ersten Mal haben 196 Staaten am 12. Dezember 2015 in Paris einen völkerrechtlich bindenden Vertrag beschlossen, um den Klimawandel zu bremsen und seine Auswirkungen abzufedern.

Am 12. Dezember 2015 wurde in Paris Geschichte geschrieben. Nach Jahren der Verhandlung wurde mit dem Pariser Klimaabkommen erstmal ein Klimavertrag verabschiedet, in dem sich 196 Staaten dazu verpflichteten, die Weltwirtschaft auf klimafreundliche Weise zu verändern. Die Weltgemeinschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf deutlich unter 2 °C, möglichst unter 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. 185 Länder und die Europäische Union haben das Abkommen bislang ratifiziert.

Mit der Ratifizierung sind die Staaten nun völkerrechtlich verpflichtet, Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele zu ergreifen. Ein wichtiger Teil des Abkommens ist auch, dass ärmere Länder finanziell sowie durch Wissens- und Technologietransfer bei der Umsetzung unterstützt werden.

Die internationale Klimaschutzpolitik begann jedoch bereits viel früher. 1972 fand die erste Konferenz der Vereinten Nationen zu globalen Umweltfragen statt. Dieser Weltumweltkonferenz folgten jahrzehntelange Bemühungen - bis zum Klimaabkommen von Paris.

Meilensteine der internationalen Klimapolitik

  • 1972 Weltumweltkonferenz der Vereinten Nationen in Stockholm
  • 1979 Weltklimakonferenz in Genf als erstes größeres internationales Treffen zum Klimawandel
  • 1987 Montreal-Protokoll zur Beschränkung von Ozonschicht schädigenden Chemikalien
  • 1992 Klimarahmenkonvention von Rio: Erstmals verbindliche Minderungsziele für die Industrieländer
  • 1997 Verabschiedung des Kyoto-Protokolls, weltweiter erster Vertrag zur Treibhausgasminderung
  • 2005 tritt das Kyoto-Protokoll in Kraft, es gilt vorerst bis 2012
  • 2012 UN-Klimakonferenz in Doha einigt sich auf ein Klimaschutzabkommen, Kyoto-Protokoll bis 2020 verlängert

„Es geht um die Grundlagen des Lebens der Generationen, die nach uns kommen.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der 21. Konferenz der Vereinten Nationen zum Klimawandel in Paris, November 2015

Das Pariser Klimaabkommen soll die Erderwärmung bis Ende dieses Jahrhunderts auf deutlich unter 2 °C, möglichst auf 1,5 °C begrenzen. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, muss der globale Netto-CO2-Ausstoß bis 2050 auf Null sinken. Dies lässt sich nach Ansicht der Experten nur durch ein koordiniertes Vorgehen aller Staaten erreichen. Während das Kyoto-Protokoll noch vor allem Industrieländer verpflichtete, sind beim Pariser Klimaabkommen nun alle Staaten in der Pflicht. Auf der 24. Klimakonferenz im polnischen Katowice Ende des Jahres 2018 wurde ein gemeinsames Regelwerk beschlossen. Dies soll die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ermöglichen. Bisher haben lediglich sieben Staaten nationale Klimabeiträge eingereicht, die mit dem Klimaabkommen kompatibel sind. Mit den bisher geplanten Emissionsminderungen wird eine globale Erderwärmung von 3 °C erwartet. Es wird auf den nächsten Klimakonferenzen also darum gehen, die Lücke zwischen den Klimazielen von Paris und den aktuellen Klimabeiträgen der Staaten der Welt zu schließen. „Wir brauchen mehr Taten und mehr Ehrgeiz“, sagt UN-Generalsekretär António Guterres.

Die deutschen Klimaziele

Die deutsche Klimapolitik folgt den internationalen Zielen. So hat die Bundesregierung das langfristige Ziel ausgegeben, bis 2050 weitestgehend klimaneutral zu sein. Für alle Sektoren wurden Minderungsziele bis 2030 ausgegeben. Ziel ist, dann 55 Prozent weniger Treibhausgase zu verursachen, bis 2040 sollen es dann minus 70 Prozent sein. Zwischen 1990 und 2018 sind die Treibhausgasemissionen in Deutschland um rund 30 Prozent gesunken. Der wirtschaftliche Umbruch in Ostdeutschland führte in den früher 1990er-Jahren bereits zu einem wesentlichen Rückgang der Treibhausgasemissionen. Zudem haben klimapolitische Maßnahmen einen maßgeblichen Anteil.

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Veränderte Luftströmungen im Umfeld von Windparks führen zu einer stärkeren Durchmischung der unteren Luftschichten. Dies kann nachts einen räumlich begrenzten Erwärmungseffekt in Bodennähe haben. Diesen Effekt nutzen Obstbauern beispielsweise, um Schäden durch späte Nachtfröste im Frühjahr zu minimieren. Das Klima der bodennahen Luftschichten wird als Mikroklima bezeichnet.

Zum Nachlesen:

Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2020

In einer Studie des Umweltbundesamtes wurde die Energy Payback Time, also die energetische Amortisationszeit, von Windenergieanlagen untersucht. Sie lag zwischen 2,5 und 11 Monaten.

Zum Nachlesen:

Abschlussbericht Umweltbundesamt (UBA), Mai 2021: „Aktualisierung und Bewertung der Ökobilanzen von Windenergie- und Photovoltaikanlagen unter Berücksichtigung aktueller Technologieentwicklungen"