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naturwind untersucht Synergien der Sektorenkopplung mit der Aquakultur

„SektoRAS“-Projekt beschäftigt sich mit der integrierten Projektentwicklung von Aquakultur- und Energiewirtschaftsstandorten

naturwind ist jetzt Projektpartner der Blauen Bioökonomie in Norddeutschland. Ziel des Projektes „SektoRAS“ ist es, energetische und stoffliche Schnittstellen zwischen der Energiewirtschaft, speziell wasserstoffbasierten Energieprojekten, und der Aquakultur zu identifizieren und zu bewerten.

naturwind plant dazu den Betrieb einer Aquafarm in direkter Nachbarschaft zu einer Wasserstoff- und Methanerzeugungsanlage in Lübesse (Mecklenburg-Vorpommern). Die Energiewandlungsanlage Lübesse soll ab 2024 im Gewerbegebiet des Ortes entstehen. Ziel ist, Einwohner und Unternehmen mit grüner Energie zu versorgen und erneuerbares Methan als eLNG (Liquified Natural Gas) für den Schwerlastverkehr zu produzieren. Stoffliche und energetische Produkte aus den Energieumwandlungsprozessen sollen auch an die benachbarte Fischproduktion geliefert werden. Konkret geht es um Wärmeenergie und den bei der Wasserstoffproduktion anfallenden Sauerstoff aus der Elektrolyse. Die Aquakultur kann so klimaneutral und ressourceneffizient Süßwasserfisch produzieren. Zugleich wird eine wertschöpfende Nutzung des bei der Elektrolyse anfallenden Sauerstoffs aus der Energiewandlungsanlage ermöglicht.

„Wir sind überzeugt, dass die energetische Sektorenkopplung besondere Chancen für den wirtschaftlichen Ausbau der Blauen Bioökonomie bietet“, sagt naturwind-Geschäftsführer Bernd Jeske. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten „SektoRAS“-Projektes ist es, künftig neue wirtschaftlich tragbare und nachhaltige Aquakulturkonzepte zu ermöglichen und bessere technische Lösungen zu identifizieren. Bislang verursacht die Fischproduktion in geschlossenen Kreislaufanlagen u.a. aufgrund des Energiebedarfs hohe Betriebskosten. Sie sind ein Grund dafür, dass Aquakulturvorhaben in Deutschland als unrentabel betrachtet und häufig nicht realisiert werden. Dabei bieten gerade geschlossene Kreislaufsysteme die Möglichkeit, die Umweltbelastungen durch die Fischproduktion erheblich zu reduzieren und die natürlichen Wildbestände zu schonen. Die Produktion von Speisefischen in Aquakulturen, ob im Süßwasser oder als marine Systeme, findet bislang vorwiegend offen in Netzgehegen oder Käfiganlagen statt. Vorteil von geschlossenen Kreislaufanlagen ist, dass deren Umwelteinfluss durch die interne Wasseraufbereitung und eine effiziente Futterverwertung optimiert wird.

Weitere Informationen zum Projekt „SektoRAS“ sowie Ansprechpartner finden Sie hier.

Über die Blaue Bioökonomie in Norddeutschland
Blaue Bioökonomie ist definiert als die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser und des Meeres für biologische Produktionen. Konkret geht es im Innovationsraum „Bioökonomie auf Marinen Standorten“ unter dem Dach der Blauen Bioökonomie beispielsweise um die Produktion von Algen und wirbellosen Tieren als moderne Lebens- und Futtermittel, um die nachhaltige Produktion von Fischen und Krustentieren in Kreislaufanlagen, den Umgang mit überdüngten Gewässern und vieles mehr. Unter der Leitung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel werden mit 20 Millionen Euro Förderung des BMBF „blaue“ Projekte und Modellstandorte in Norddeutschland realisiert. Mehr Infos zum Verein und zum Innovationsraum unter blaue-biooekonomie.de.

Pressemitteilung als PDF
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Veränderte Luftströmungen im Umfeld von Windparks führen zu einer stärkeren Durchmischung der unteren Luftschichten. Dies kann nachts einen räumlich begrenzten Erwärmungseffekt in Bodennähe haben. Diesen Effekt nutzen Obstbauern beispielsweise, um Schäden durch späte Nachtfröste im Frühjahr zu minimieren. Das Klima der bodennahen Luftschichten wird als Mikroklima bezeichnet.

Zum Nachlesen:

Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2020

In einer Studie des Umweltbundesamtes wurde die Energy Payback Time, also die energetische Amortisationszeit, von Windenergieanlagen untersucht. Sie lag zwischen 2,5 und 11 Monaten.

Zum Nachlesen:

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