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2023: Höchststand bei erneuerbaren Energien

Im vergangenen Jahr wurde mehr als die Hälfte des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien erzeugt. Über alle Energiesektoren hinweg hinkt Deutschland jedoch den Zielen hinterher.

Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch stieg 2023 auf den Rekordwert von 51,8 Prozent. Es wurde so viel erneuerbarer Strom erzeugt wie noch nie, mit 254,6 Terrawattstunden ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zu 2022. Gleichzeitig sank der Stromverbrauch um fünf Prozent. Grund dafür sei vor allem die schwächelnde Wirtschaft. Die Zahlen hat die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) beim Umweltbundesamt ausgewertet.

Maßgeblich für die Entwicklung sei die gestiegene Stromproduktion aus Windenergie und Photovoltaik, die zusammen rund drei Viertel des erneuerbaren Stroms bereitstellten. Die Windenergie sei nach wie vor die wichtigste Energiequelle im deutschen Strommix, heißt es weiter. Sie konnte 2023 um 14 Prozent auf 142,1 Terrawattstunden zulegen, zum einen aufgrund günstiger Witterungsverhältnisse. Zum Anstieg beigetragen hat aber auch der weitere Zubau von Windenergieanlagen (+ 3.028 Megawatt). Die Leistung des Solaranalgenparks wuchs im vergangenen Jahr um 14.595 Megawatt. Weniger Sonnenstunden im Vergleich zu 2022 führten jedoch nur zu einem leichten Anstieg der Solarstromproduktion - von 60,3 auf 61,2 Terrawattstunden. Auch die Stromerzeugung aus Wasserkraft legte leicht zu, bei der Biomasse hingegen sank die Stromproduktion um fünf Prozent.

Ziele für erneuerbare Energien werden verfehlt

Um die Ausbauziele der Bundesregierung sowie der Europäischen Union zu erreichen, muss insbesondere der Zubau neuer Windenergieanlagen - sowohl an Land als auch auf See - gesteigert werden, heißt es vom Umweltbundesamt. Der Photovoltaikausbau liege dagegen auf Kurs. „Im Wärme- und Verkehrssektor hinken wir den Zielen weit hinterher. Hier muss 2024 der Turbo eingeschaltet werden“, sagt Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien e.V. (BEE). Der Anteil erneuerbarer Energieträger im Wärmemarkt lag laut AGEE-Statistik 2023 bei 18,8 Prozent. Im Verkehrssektor ist der Anteil erneuerbarer aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung von 6,9 auf 7,3 Prozent gestiegen.

Der Gesamtanteil erneuerbarer Energien am deutschen Energieverbrauch (Strom, Wärme und Verkehr) lag somit im vergangenen Jahr in Deutschland bei 22 Prozent. 2022 waren es noch 20,8 Prozent. Insgesamt wurden nach vorläufigen Berechnungen 2023 rund 250 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente vermieden.

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Veränderte Luftströmungen im Umfeld von Windparks führen zu einer stärkeren Durchmischung der unteren Luftschichten. Dies kann nachts einen räumlich begrenzten Erwärmungseffekt in Bodennähe haben. Diesen Effekt nutzen Obstbauern beispielsweise, um Schäden durch späte Nachtfröste im Frühjahr zu minimieren. Das Klima der bodennahen Luftschichten wird als Mikroklima bezeichnet.

Zum Nachlesen:

Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2020

In einer Studie des Umweltbundesamtes wurde die Energy Payback Time, also die energetische Amortisationszeit, von Windenergieanlagen untersucht. Sie lag zwischen 2,5 und 11 Monaten.

Zum Nachlesen:

Abschlussbericht Umweltbundesamt (UBA), Mai 2021: „Aktualisierung und Bewertung der Ökobilanzen von Windenergie- und Photovoltaikanlagen unter Berücksichtigung aktueller Technologieentwicklungen"