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Alt Zachun-Bandenitz: Kommunaler Windpark wächst in die Höhe

Der Kommunal- und Bürgerwindpark Alt Zachun-Bandenitz entsteht. Bis zum Frühjahr werden acht Windenergieanlagen errichtet. Am Teilhabekonzept halten die Projektpartner fest.

Bis zum Frühjahr entsteht zwischen Bandenitz, Warsow und Alt Zachun der Kommunal- und Bürgerwindpark Alt Zachun-Bandenitz. Acht moderne Windenergieanlagen vom Typ Vestas V112 mit 140 Metern Nabenhöhe und je 3,3 MW Nennleistung werden errichtet. „Mit dem Bau war im Herbst vergangenen Jahres begonnen worden. Seit Ende Januar wachsen die Türme sichtbar in die Höhe“, sagt naturwind-Geschäftsführer Bernd Jeske. naturwind hat den Windpark Alt Zachun-Bandenitz projektiert. Bauherr ist die mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, eine Unternehmenstochter des Energieversorgers WEMAG. Voraussichtlich im April gehen die ersten Anlagen in Betrieb. Bis Mitte März sollen alle acht Windräder errichtet sein. Spätestens bis Juni soll der Windpark Alt Zachun-Bandenitz dauerhaft ins Netz einspeisen und dann jährlich rund 70 Mio. Kilowattstunden Strom produzieren. Das reicht aus, um etwa 20.000 Haushalte mit grünem Strom zu versorgen. Dabei werden im Vergleich zum deutschen Strommix rund 30.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart.

Gemeinden, Einwohner und Naturschutz können finanziell profitieren

Der Windpark Alt Zachun-Bandenitz sollte Mecklenburg-Vorpommerns erster Kommunal- und Bürgerwindpark werden und bereits Ende 2015 ans Netz gehen. Es kam zu Verzögerungen, inzwischen hat das Land ein Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetz verabschiedet, das die Teilhabe für Kommunen und Anwohner verbindlich regelt. Die Projektpartner halten dennoch am Teilhabekonzept von 2015 fest, wie es in einem Zielabweichungsverfahren mit dem Land MV vereinbart wurde. Danach sollen sich die umliegenden Gemeinden mit zusammen 25 Prozent an der Betreibergesellschaft des Windparks beteiligen können. Einwohner können Anteile an der Norddeutschen Energiegemeinschaft eG erwerben und erhalten ein Angebot für einen regionalen Stromtarif. Zudem sollen der Landgesellschaft MV, dem Landesforst, der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung sowie der Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee Gesellschafteranteile zum Kauf angeboten werden. „Dieses Teilhabekonzept geht weit über die im Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetz festgeschriebenen Regelungen hinaus“, sagt mea-Geschäftsführer Torsten Hinrichs.

Erster Baustart vor mehr als fünf Jahren

Im Frühjahr 2015 hatte das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Westmecklenburg schon einmal die Genehmigung zum Bau von damals elf Windenergieanlagen erteilt. Zuvor hatte die Landesplanungsbehörde in einem so genannten Zielabweichungsverfahren der Errichtung außerhalb der bislang vorgesehenen Eignungsgebiete zugestimmt. Mit dem Bau des Windparks war im Frühjahr 2015 begonnen worden. Aufgrund eines Widerspruchs gegen den Genehmigungsbescheid wurde der Bau gestoppt. Da eine gerichtliche Entscheidung über die Rechtmäßigkeit des Baustopps ausstand und letztlich erst im Sommer 2018 vorlag, hat naturwind einen zweiten Bauantrag mit freiwilliger Umweltverträglichkeitsprüfung für die jetzt im Bau befindlichen acht Anlagen gestellt. Diese Konfiguration entspricht dem ersten Bauabschnitt des ursprünglich geplanten Kommunal- und Bürgerwindparks. Dieser zweite Bauantrag wurde durch das StALU Westmecklenburg im November 2019 genehmigt. 2020 nahm die mea Energieagentur erfolgreich an der EEG-Ausschreibung teil.

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Veränderte Luftströmungen im Umfeld von Windparks führen zu einer stärkeren Durchmischung der unteren Luftschichten. Dies kann nachts einen räumlich begrenzten Erwärmungseffekt in Bodennähe haben. Diesen Effekt nutzen Obstbauern beispielsweise, um Schäden durch späte Nachtfröste im Frühjahr zu minimieren. Das Klima der bodennahen Luftschichten wird als Mikroklima bezeichnet.

Zum Nachlesen:

Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2020

In einer Studie des Umweltbundesamtes wurde die Energy Payback Time, also die energetische Amortisationszeit, von Windenergieanlagen untersucht. Sie lag zwischen 2,5 und 11 Monaten.

Zum Nachlesen:

Abschlussbericht Umweltbundesamt (UBA), Mai 2021: „Aktualisierung und Bewertung der Ökobilanzen von Windenergie- und Photovoltaikanlagen unter Berücksichtigung aktueller Technologieentwicklungen"