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Energiepolitiker besuchen Energiedorf Lübesse

Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel (SPD) und die schleswig-holsteinische SPD-Energiepolitikerin und Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer informierten sich gestern in Lübesse über das geplante Power-to-X-Projekt.

Seit Herbst vergangenen Jahres läuft die Entwurfsplanung für die Errichtung eines dezentralen Energieversorgungssystems im Energiedorf Lübesse, unterstützt durch das Land Mecklenburg-Vorpommern mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Gestern hat sich Landesenergieminister Christian Pegel über den Stand der Planungen informiert. Die Entwurfsplanung, so erfuhr Pegel von den Initiatoren, soll bis Jahresende abgeschlossen und ein Genehmigungsantrag gestellt werden.

Mit von der Partie beim Minister-Termin in Lübesse war auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer. Das Besondere an diesem Projekt, so erläuterte Pegel der Energie- und Umweltpolitikerin, sei, dass es aus einer Graswurzelbewegung heraus entstanden ist. Burghard Engel, Bürgermeister der Gemeinde Lübesse, berichtete von den Anfängen des Energiedorfes Lübesse, in dem sich 19 Windräder drehen und drei Solarkraftwerke Strom aus Sonnenenergie erzeugen. Engel sei es besonders wichtig, dass die Akteure des Projektes vor Ort und greifbar seien und dass die Menschen in der Gemeinde von der Energieproduktion profitieren können. Nina Scheer wollte sich in Lübesse darüber informieren, „welche politischen Rahmenbedingungen notwendig sind, um gerade solche Projekte zu ermöglichen. Ziel muss es sein, Hemmnisse abzubauen. Wir brauchen Strukturen für eine dezentrale Energieversorgung.“

In Lübesse planen die Initiatoren naturwind und EXYTRON, den Ort nahezu autark mit Strom und Wärme aus Windenergie zu versorgen. Dazu soll überschüssiger Windstrom in Wasserstoff und weiter zu Methan umgewandelt werden. Zusätzlich sollen synthetische Kraftstoffe erzeugt werden. Bereits 2019 wurde die Projektgesellschaft Lübesse Energie GmbH gegründet.

Bildtext: naturwind-Geschäftsführer Bernd Jeske, Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer, Bürgermeister Burghard Engel, Mitgesellschafter Oke Hansen (VR Bank Nord eG), Energieminister Christian Pegel und EXYTRON-Geschäftsführer Dr. Karl-Hermann Busse (v.l.) vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Lübesse. Auf dem Dach des Hauses betreibt die Gemeinde eine Photovoltaikanlage.

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Veränderte Luftströmungen im Umfeld von Windparks führen zu einer stärkeren Durchmischung der unteren Luftschichten. Dies kann nachts einen räumlich begrenzten Erwärmungseffekt in Bodennähe haben. Diesen Effekt nutzen Obstbauern beispielsweise, um Schäden durch späte Nachtfröste im Frühjahr zu minimieren. Das Klima der bodennahen Luftschichten wird als Mikroklima bezeichnet.

Zum Nachlesen:

Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2020

In einer Studie des Umweltbundesamtes wurde die Energy Payback Time, also die energetische Amortisationszeit, von Windenergieanlagen untersucht. Sie lag zwischen 2,5 und 11 Monaten.

Zum Nachlesen:

Abschlussbericht Umweltbundesamt (UBA), Mai 2021: „Aktualisierung und Bewertung der Ökobilanzen von Windenergie- und Photovoltaikanlagen unter Berücksichtigung aktueller Technologieentwicklungen"