In diesem Jahr wird in Deutschland voraussichtlich erstmals mehr Strom aus Windenergie als aus Atomenergie erzeugt. Dies geht aus einer aktuellen Hochrechnung des Internationalen Wirtschaftsforums (IWR) hervor. Grund für den Zuwachs beim Windstrom sei der starke Zubau von Windenergieanlagen im vergangenen Jahr, die in diesem Jahr die volle Produktionsleistung erreichen. Zudem fallen mehrere deutsche Atommeiler über einen längeren Zeitraum aus, wie etwa Grohnde, Philippsburg 2 und Gundremmingen B.
Bereits 2015 lag die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland mit insgesamt 88 Mrd. Kilowattstunden nur noch knapp hinter der Produktion aus Kernenergie (91,8 Mrd.). Das IWR geht aktuell davon aus, dass die Atomstromerzeugung in diesem Jahr auf deutlich unter 90 Mrd. Kilowattstunden zurückgeht - der niedrigste Stand seit Anfang der 80er-Jahre. Die Windstromerzeugung dagegen könnte erstmals die 100 Mrd.-Kilowattstunden-Marke erreichen.
Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilt, wird es nur noch wenige Monate oder Wochen dauern, bis weltweit die installierte Windenergieleistung die der Atomkraft übersteigt.