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Mehr Ökostrom und mehr grüne Wärme 2022

Die erneuerbare Stromproduktion ist 2022 auf einen Höchstwert gestiegen. Auch im Wärmesektor konnten erneuerbare Energien zulegen. Allerdings kann dies nicht als großer Erfolg gewertet werden.

Günstige Wetterlagen mit viel Sonne haben die Stromproduktion aus Photovoltaik 2022 ansteigen lassen. Auch die Installation von Wärmepumpen und Solarheizungen nimmt Fahrt auf, konstatiert das Umweltbundesamt. Zu wenig Dynamik gebe es allerdings nach wie vor beim Ausbau der Windkraft. „Zwar wurden die Ausbauziele für Photovoltaik und Windenergie an Land aus dem EEG 2021 für das Jahr 2022 erreicht. Allerdings kann das Erreichen dieser ersten, eher mäßig ambitionierten Zwischenschritte nicht als großer Erfolg gewertet werden“, sagt Prof. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, anlässlich der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik am Umweltbundesamt. Glücklicherweise seien die Ausbauziele inzwischen deutlich angehoben worden. Insbesondere beim Ausbau der Windkraft an Land müssten nun alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um den Ausbau zu beschleunigen, die Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu überwinden.

Um neun Prozent ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies wurde vor allem durch Photovoltaik- und Windenergieanlagen erreicht. Die Stromproduktion aus Sonnenenergie stieg aufgrund des Anlagenzubaus, aber auch wegen des sonnigen Wetters um 23 Prozent. Die Stromerzeugung aus Wind lag um zwölf Prozent höher als im windarmen Vorjahr. Der Strombedarf war leicht rückläufig. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch stieg somit von 41 Prozent in 2021 auf jetzt 46 Prozent. Ziel der Bundesregierung sind 80 Prozent bis 2030. Die Grünstromerzeugung muss sich in den nächsten acht Jahren verdoppeln.

Im Wärmesektor ist der Verbrauch erneuerbarer Energien um rund ein Prozent gestiegen, die Nutzung von Wärmepumpen ist um 13 Prozent gewachsen, Solarthermie - auch aufgrund der sonnigen Witterung - um elf Prozent. Gestiegen sein dürfte auch der Einsatz von Holzbrennstoffen anstelle von russischem Erdgas, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltbundesamtes. Die milde Witterung und die Einsparmaßnahmen infolge des Ukraine-Krieges hätten insgesamt zu einem geringeren Wärmeverbrauch im Jahr 2022 geführt.

Im Verkehrssektor gab es bei Biokraftstoffen keine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings stieg der Einsatz von erneuerbarem Strom im Bereich Mobilität um 15 Prozent.

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Veränderte Luftströmungen im Umfeld von Windparks führen zu einer stärkeren Durchmischung der unteren Luftschichten. Dies kann nachts einen räumlich begrenzten Erwärmungseffekt in Bodennähe haben. Diesen Effekt nutzen Obstbauern beispielsweise, um Schäden durch späte Nachtfröste im Frühjahr zu minimieren. Das Klima der bodennahen Luftschichten wird als Mikroklima bezeichnet.

Zum Nachlesen:

Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2020

In einer Studie des Umweltbundesamtes wurde die Energy Payback Time, also die energetische Amortisationszeit, von Windenergieanlagen untersucht. Sie lag zwischen 2,5 und 11 Monaten.

Zum Nachlesen:

Abschlussbericht Umweltbundesamt (UBA), Mai 2021: „Aktualisierung und Bewertung der Ökobilanzen von Windenergie- und Photovoltaikanlagen unter Berücksichtigung aktueller Technologieentwicklungen"