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Nach Corona Klimaschutz mitdenken

Immer mehr Klimaschützer und Ökonomen drängen darauf, dass bei einer Corona-Exitstrategie der Klimaschutz mitgedacht werden soll.

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft fürchtet, dass zur Bekämpfung der Krise andere drängende Aufgaben wie der Klimaschutz zurückgestellt werden. Vielen Klimaschützern ist auch die Finanzkrise 2008 noch in schlechter Erinnerung. Konjunkturprogramme in Deutschland, Europa und anderen Staaten halfen zwar der Wirtschaft, zugleich aber wurde auch der Anstieg kimaschädlicher Gase forciert, beispielsweise durch die Abwrackprämie. Die Emissionen stiegen rasch über das Niveau vor der Krise.

Klimaschützer, Ökonomen, Energie- und Umweltverbände fordern, in der Corona-Krise nicht denselben Fehler zu machen, sondern nach Corona Klimaschutz zu forcieren und die Chance zu nutzen, mit staatlichen Konjunkturprogrammen alternative Energien und eine umweltfreundlichere Wirtschaft zu etablieren. Sonja Peterson, Klimaökonomin am Kieler Institut für Weltwirtschaft, sagt gegenüber der Deutschen Welle: „Was vor der Coronakrise in der Klimapolitik richtig war, ist auch nach der Coronakrise richtig.“ Die Hilfen für die Wirtschaft müssten den klimafreundlichen Umbau erleichtern. Vorschläge, wegen der Coronakrise die CO2-Abgaben auszusetzen und die europäischen Klimaziele abzuschwächen, seien die falschen Schritte.

Nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) werden sich die Corona-Pandemie und ihre Folgen zur weltweit größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg entwickeln. Langfristige Konjunkturprogramme zur Wiederbelebung der Wirtschaft gibt es in Deutschland und anderen Staaten bisher noch nicht. Aber, so Peterson, man könne und müsse es jetzt besser machen als nach der Finanzkrise 2008. Sie schlägt zum Beispiel vor, den Strompreis zu senken, indem Abgaben reduziert werden. Das sei wichtig für den Umstieg auf Elektroautos und klimafreundliche Wärmepumpen zum Heizen.

Die Klimaökonomin plädiert dafür, alle Maßnahmen zur Krisenbewältigung von einem Expertenrat auf Klimakompatibilität prüfen zu lassen. Viele Investitionen seien hilfreich für Klima, Konjunktur und Jobs. Zum Beispiel der Ausbau der erneuerbaren Energien, die energetische Gebäudesanierung, Investitionen in klimafreundliche Mobilität mit mehr Schienenverkehr, mehr öffentlichem Nahverkehr und mehr Ladestationen für Elektroautos.

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Zum Nachlesen:

Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2020

In einer Studie des Umweltbundesamtes wurde die Energy Payback Time, also die energetische Amortisationszeit, von Windenergieanlagen untersucht. Sie lag zwischen 2,5 und 11 Monaten.

Zum Nachlesen:

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