mecklenburg-vorpommern
energiedorf lübesse
Im Energiedorf Lübesse soll bis Ende 2024 die erste Wasserstoff- und Methanerzeugungsanlage Mecklenburg-Vorpommerns errichtet werden. Sie ermöglicht es, Strom aus vorhandenen Windrädern vor Ort zu speichern und auch in anderen Sektoren (Wärme, Mobilität) zu nutzen. Ziel ist eine regionale Versorgung des Dorfes einschließlich des vorhandenen Gewerbegebietes mit Strom und Wärme. Zudem sollen regenerative Kraftstoffe (eFuels) für den Verkehrssektor erzeugt werden.
naturwind hat das Projekt mit initiiert. Die Gesellschaft für regionale Teilhabe und Klimaschutz wurde mit Teilen der Entwurfsplanung für das Projekt beauftragt. Dazu zählen u. a. die Planung der Nahwärmeversorgung, Wirtschaftlichkeitsberechnungen, technische Simulationen und die Projektkoordination.
In der so genannten Energiewandlungsanlage soll mittels Elektrolyse und anschließender Methanisierung Strom zur Herstellung von regenerativem Erdgas (Power-to-Gas) genutzt werden. Gleichzeitig soll die bei diesen Umwandlungsprozessen anfallende Wärme zur regionalen Wärmeversorgung mittels Nahwärmenetz dienen. Zudem ist auch die Erzeugung von regenerativen Kraftstoffen, zum Beispiel von grünem Flüssiggas (LNG) für umweltfreundliche Antriebe im Schwerlastverkehr (Lkw, Schifffahrt), vorgesehen. Für die Umsetzung des Projektes wurde die Projektgesellschaft Lübesse Energie GmbH mit Sitz in Schwerin gegründet.
Der für 2022 vorgesehene Baustart verzögerte sich unter anderem aufgrund der Insolvenz des Technologiepartners und Generalunternehmers und ist nun für 2023 geplant. Ziel ist, die Arbeiten bis Ende 2024 abzuschließen und Anfang 2025 erste eFuels in Form von LNG (Liquefied Natural Gas) auszuliefern. Bereits bis zum Beginn der Heizsaison 2024/25 soll die Nahwärmeversorgung fertiggestellt sein.
Grüner Strom
Für die regionale Stromversorgung wird vorrangig Windstrom aus örtlichen Bestands-Windenergieanlagen genutzt.
Sektorenkopplung
Aus Strom wird Wasserstoff und dann Methan gewonnen. Das Methan kann wieder rückverstromt oder in anderen Energiesektoren genutzt werden.
Grüne Wärme
Die bei den Umwandlungsprozessen anfallende Wärme wird genutzt, um den Ort Lübesse über ein Nahwärmenetz mit regenerativer Wärme zu versorgen.
Grüne Mobilität
Aus Methan wird regeneratives LNG (rLNG, verflüssigtes Erdgas) erzeugt, das als Kraftstoff in Lkw oder Schiffen zum Einsatz kommen kann.
Repowering
Um die Energieversorgung des Ortes und der Power-to-X-Anlage auch in Zukunft zu sichern, soll eine der Bestands-Windenergieanlagen gegen eine moderne Anlage getauscht werden.
Projektstatus
2023 soll mit dem Bau der so genannten Energiewandlungsanlage begonnen werden. Ab Anfang 2025 sollen eFuels in Form von LNG ausgeliefert werden.
Standort
Südlich der Landeshauptstadt Schwerin, unweit der Bundesautobahn A 14, liegt die eigenständige Gemeinde Lübesse mit ihren Ortsteilen Ortkrug und Hasenhäge. Die Gemeinde hat rund 800 Einwohner. In Lübesse befindet sich zudem ein gut ausgelastetes Gewerbegebiet.
News
- Ausschreibung für Bau der Energiewandlungsanlage gestartet
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- Am 31. August zum Energiefest in Lübesse
energie vor ort erzeugen und nutzen
Eine emissionsfreie dezentrale Energieversorgung für den Ort Lübesse. Informationen für Anwohner auf der Projektseite.
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